Am zweiten Frühlingstag 1953 erblickte ich sozusagen im tiefsten Märzwinter auf einem Bergbauernhof in der Nähe von Peter Rosseggers Waldheimat, das "Licht der
Welt"! Das bäuerliche Leben bestimmte meine Kindheit und daraus resultierten auch die prägenden Momente im Jahreslauf.
Alles hatte seine Zeit! Das Aufwachen nach den meist strengen Wintern, das leise Erwachen der Natur aus den Winterfrösten,
das Zirpen und Zwitschern der Tiere die ebenso wie die Menschen die wärmenden Tage herbeisehnten. Die Felder mussten bestellt werden, was meist recht mühsam von der Hand ging, da den Mürztaler
Bergen eine gewisse Steilheit zueigen ist. Im oft kurzen Sommer mussten die schönen Tage für die Ernten ausgenützt werden und so waren auch wir Kinder immer eine notwendige Arbeitskraft. Im
Herbst und im Winter wurde nach der Tagesarbeit oft am Abend zusammen gesessen und gesungen, gestrickt und auch gesponnen. Hanf wurde zu Fäden gesponnen, um aus den groben Fäden Seile für den
bäuerlichen Tagesablauf anzufertigen